
Blaga în limba germană tradus de Mircea M. Pop |
Blaga în germană
In Erinnerung an den malenden Bauer
Heute lebst du in deiner Legende
Wie du auf den Feldern und im Dorf gelebt hast.
Ich erinnere mich so gut
an deine Hände schwer wie die Ackerwalze
mit welchen du die Samen in dem Ackerboden versiegelt hast.
Ich erinnere mich an deine grünen Augen wie unreife Brombeeren
und an das gutmütige Handwerk mit welchem du
so zarte Heilige maltest
als ob sie gerade vom Mond gekommen wären.
Warst Freund mit allen Wundern.
Ein Mädchen ist in deinen Garten gekommen um dich zu bitten:
Sag es mir, sag es mir, sag es mir, wie wurde
das Kind Jesus ohne Vater geboren?
In einer Ikone von dir erfunden
hast du ihm gezeigt in Gold und in Himmelblau:
So kniete Maria,
ein Vogel, mit geöffnetem Schnabel über ihr
schwebend, hat eine Blume geschüttelt.
Was noch gekommen ist, kann man nur mit einem Traum vergleichen.
Von dem Blumenstaub,
durchgesiebt über ihren jungen Leib
hat die Jungfrau Maria
Frucht getragen wie ein Baum.
Ähnelte nicht dein Herz dieser kaum geflüsterten Geschichte?
Warst nur ein Mensch, und trotzdem, als du gestorben bist
Hat sich viel Volk auf deiner Türschwelle gesammelt,
es glaubte, dass du ohne Ankündigung zum Himmel fahren wirst
und wirst mit dir das Dorf und die Erde erheben.
Gütiger Herbst
Bäume an Gelbsucht leidend kommen uns entgegen.
Ein Wunder ist manchmal die Krankheit.
Von Geist durchdrungen
die Gesichter verlängert das Wachs,
aber niemand sucht mehr Heilung.
Im Herbst lächelst du nachsichtig auf allen Fußwegen.
Im Herbst passen alle Menschen zusammen.
Und wir, die einst so böswillig waren
heute sind wir gut, als ob wir ohne Leben vorbeigehen
über unterirdische Morgenröte.
Die Tore der Erde sind geöffnet.
Gebt euch die Hände zum Abschied:
Engel haben die ganze Nacht gesungen,
in den Wäldern haben sie die ganze Nacht gesungen
die Güte ist der Tod.
Das Geheimnis der Vertrauten
Der letzte Tag, Mensch, ist wahr:
von allem was war
hat sich nichts geändert,
es dreht sich oben derselbe Himmel,
es breitet sich aus dieselben Erde.
Aber ein Lied entsteht weit
groß und geheimnisvoll weit.
Man sagte dass die Särge sich aufgelöst haben in der Tiefe
und von ihnen sind
unzählige Lerchen gen Himmel geflogen.
Mensch, der letzte Tag
ist wie jeder andere Tag.
Beugt deine Knie,
bricht deine Hände,
öffne deine Augen und erstaune.
Mensch, ich möchte dir mehr sagen
aber es ist umsonst, -
und draußen gehen deshalb die Sterne auf
und machen mir Zeichen ich soll schweigen
und machen mir Zeichen ich soll schweigen.
Mariä Verkündung
In dieser langen, unendlichen Nacht,
geht eine Frau unter dem nahen Himmel.
Sie versteht weniger als irgendwer
das geschehene Wunder.
Sie hört die singende Sonne, sie fragt,
sie fragt und versteht nicht.
In ihrem Leib bleibt wie in einem guten Gefängnis ein Kind
eingeschlossen.
Neun Mal dreht sich die Scheibe des Mondes
um das Kind.
Es bleibt unbeweglich und wächst verwundert.
In der neuen Nacht ohne Ende
hüten die Schäfer die Geburt eines himmlischen Zeichens.
Ich gehe zwischen ihnen um sie zu benachrichtigen:
Schlachtet eure Lämmchen an das Kreuz
in der Erinnerung des Opfers das gebracht wurde.
Steht auf von dem Feuerrand
in euren Schafpelzen mit Flammen aus Wolle.
Nehmt die Fackel die ich angezündet habe
in den herabfallenden Sternen
über der abgerissenen Krippe des Ochsen
und gebt sie weiter
von Hand zu Hand.
Bald wird der Menschensohn einen Platz suchen
auf den er seinen Kopf legen kann,
sich betten wie ihr
auf Steine oder auf schlafende Hunde.
Bald werden die getragenen Wunden in unseren Tälern
heilen
sich schließen wie die Blumen im Dunkeln.
Bald werden die weißen Füße
über Wasser laufen.
*Traducere în limba germană de Mircea M. POP
după Lucian Blaga: Opera poetică, ©Humanitas 1995.
Aceste patru poezii din volumul În marea trecere nu au mai fost traduse până acum în limba germană. Cu acordul Doamnei Dorli Blaga si al editurii Humanitas, au apărut şi în LOG Zeitschrift für internationale Literatur, Ausgabe 132/2011, din Viena.
